Weiter oberhalb von Groß Berkel habe ich die Kamera für Timelapse Aufnahmen aufgestellt. Je näher die Zelle kam, desto ungemütlicher wurde es. Am Ende habe ich die Kamera nur noch Videos machen lassen, die zusätzlich zu den Zeitrafferaufnahmen in überhöhter Geschwindigkeit abgespielt werden.
Das Video ist von meinem YouTube ACC verlinkt:
Schnell in die Klamotten geschmissen, Kameratasche war sowieso gepackt und nach einem kurzen App-Check über die Zugrichtung, ab nach Groß Berkel zum Abfangen des Gewitters.
Es näherten sich gleich mehrere Zellen. Etwas südlich von meinem Standort zog eine sehr aktive Gewitterzelle vorbei und ein Stück westlich näherte sich schon die nächste Unwetterzelle. Auf was soll man da nun halten? Ich entschloss mich für eine Serie auf die südliche Zelle, die auf das Kernkraftwerk Grohnde wanderte. Die westlich von mir ziehende Zelle war noch weit genug weg, was sich aber schnell änderte.
Also neue Ausrichtung auf West und die nächste Serie starten. Keine Sekunde zu spät, der erste Kracher war ein Doppelblitz der kurzzeitig für ordentlich Licht sorgte und den dunklen Abend fast taghell erschienen ließ - schepperte auch nicht schlecht. Die westliche Zelle zog etwas nordwestlich an mir vorbei und streifte mich irgendwann mit einer Regenwand. Ab ins Auto und mal sehen ob ich da an einem besseren Spot, direkt in Zugrichtung, wenigstens noch ein paar Aufnahmen hinter der Zelle bekomme.
Ich fuhr nach Dehmkerbrock hoch und habe von dort einen leichten "Talblick" auf das Wesertal, etwas flußabwärts von Hameln (ganz rechts im Bild) mit Blick auf Fischbeck.
Der Regen war vorbei über mir zeigte sich der Sternenhimmel und die Gewitterzelle zog gen NO. Das waren dann mal knapp 3 lohnende Stunden, inzwischen war es kurz vor 01:00 Uhr. Ab nach Hause und in die Heia, inzwischen war mir auch ziemlich kalt, da mit kurzer Hose und T-Shirt doch etwas underdressed bei dem z.T. ruppigem Wind.
Diese und weitere Fotos der Wetterfotografie findet Ihr wie immer auch auf meiner Homepage im Bereich Wetterfotografie.
Ich bin jetzt etwas weit weg, mal schauen was ich von dieser Zelle oder vllt. auch Front noch erwischen kann. Gut 10km vor Ahlen war eine gewaltige Unwetterzelle bereits gut erkennbar. man konnte auch schon die Ausbildung eines Böenkragens erkennen. Nun aber schnell - im Gedanken bin ich schon min. drei verschiendene Spots durchgegangen. Für die beiden ersten dürfte ich sicher zu spät sein, bis ich vor Ort bin, blieb also nur Unterdolberg, oberhalb vom Uentroper Wald, auch hier habe ich schon öfter Landschaftsausnahmen und Unwetterfronten oder Zellen fotografiert und dieser Spot bietet eine gute Weitsicht.
Ich kam keine Minute zu spät, auch wenn etwas früher sicherlich besser gewesen wäre um evtl. auch ein Video oder Einzelaufnahmen (Intervallaufnahme) für ein Timelapse machen zu können. Das Spektakel dauert vllt. nur 20 Min und dann öffneten sich die Dämme mit Starkregen. Ich wartete erst noch gut 15 Min im Auto ob evtl. noch ein paar Fotos von der Rückseite der Superzelle (zumindest im Ansatz) machbar wären. Bin dann aber wegen des andauernden Regens wieder gen Hamm gefahren.
Nach Rückkehr zu Hause habe ich dann schon in unserer Astrogruppe gelesen das es im Kreis Unna und speziell in Frönenberg zu Überschwemmungen kam und der Starkregen dort ziemlich heftig war, Keller überflutet wurden usw. In den Folgetagen konnte man in den Nachrichten das Ausmaß dieser Superzelle dann verfolgen.
Diese und weitere Fotos im Bereich Wetterfotografie findet Ihr wie immer auch auf meiner Homepage!
