Wildlifefotografie Dümmer See Ochsenmoor
Auch wenn ich gestern auf meiner ausgiebigen Fotorunde in Lügde Elbrinxen schon viel fotografiert habe, die Wetteraussicht und Vorhersage für den Montag war gut und eine weitere Tour zum Dümmer sollte unbedingt noch in dieser Woche stattfinden. Nun ging es Dina nicht wirklich gut, also bin ich allein los. Der Wecker ging, wie immer eigentlich, um kurz nach 4 Uhr morgens. Ausrüstung hatte ich am Vorabend gepackt, sodaß ich um kurz nach halb fünf losfahren konnte - ab Mittag ging es außerdem wieder ans mobile Arbeiten, da wollte die Zeit intensiv genutzt werden.
Wie immer auf meinen oder unseren Touren an den Dümmer See oder die Dümmerniederung bzw Diepholzer Moorniederung, ist der erste Stop morgens beim Bäcker in Rahden, schon fast ein festes Ritual und must have. Versorung mit den Tagesrationen und einem zusätzlichen frischen Kaffee, bevor es dann im Fotorevier "Feuer frei" heisst.
Die Begrüßung an diesem Morgen war schon relativ spektakulär. Neben ein paar Schafstelzen und Lachmöwen sorgte ein adulter Seeadler für "unruhigen Flugverkehr", wenn auch etwas abseits. Ein sehr entspannter Kiebitz blieb ganz cool auf dem Weg vor meinem Auto sitzen. Ich fuhr an den linken Rand und stieg aus. Flach auf dem Boden hockend näherte er sich mir weiter, weiter und am Ende so weit, das er unterhalb meiner Fokusgrenze von 2,70m vor mir stand, um anschließend brav wieder etwas Abstand zu nehmen.
Nach den ersten Aufnahmen von Uferschnepfen und Kampfläufern gab es Zoff im Revier. Drei Uferschnepfen zofften und zankten was das Zeug hielt. Nachdem sich dieses ganze hin und her gelegt hatte, konnte ich feststellen das sich eine Knäkente relativ unbemerkt angeschlichen hat. Die Balzrufe des Erpels waren inzwischen gut hörbar und auch sein sonstiges Verhalten deutete auf eine intensive Suche nach weiblicher Gesellschaft hin.
Ein paar Meter weiter habe ich mich auf zwei meiner Jacken ins Nasse Gras gelegt (Isomatte leider nicht dabei) und auf eine Entenmutti samt ihrem Nachwuchs gewartet - was tut man nicht alles für ein paar ansprechende Aufnahmen in herrlicher Perspektive. Auch dauerte es nicht lange bis anschließend ein Rotschenkel und ein paar Kampfläufer an meiner Liegepostition vorbeikamen. Nach gut 45-60 Min schälte ich mich wieder aus dem nassen Gras, die beiden Jacken waren, sowie meine Hosenbeine, ebenfalls durch, was allerdings ausschließlich am nassen Untergrund, als an einer körperlichen Funktionsstörung lag.
Weiter ging es, die Motive wechselten sich weiterhin ab. Dunkler Wasserläufer, Uferschnepfen, Kampfläufer (z.T. schon im PK), Entenküken, Schilfrohrsänger, Wiesenschafstelze, Wiesenpieper, Rohrammer usw.. Ähnlich wie beim furchtlosen Kiebitz, traf ich jetzt auf einen Kampfläufer. Auch dieser zeigte kaum Scheu und kam auf mich zu, querte vor mir den Weg und bleib in meiner Nähe. Irgendwann wurde mir meine erneute Liegepostition am Wegesrand allerdings auch zu unbequem, wenn auch trocken.
Zum Abschluß habe ich, an diesem Tag nun zum dritten Mal, versucht eines der Blaukehlchen zu erwischen. Der Gesang war sehr gut hörbar und zwischendurch war es auch mal zu sehen, aber leider immer nur kurz oder total verdeckt zu erahnen. So habe ich mich über 45 Min min beim Versteckspielen mit Blaukehlchen und einem Schilfrorhsänger beschäftigt. Eine Kohlmeise zeigte sich da wesentlich kooperativer. Hinsetzen, Position einnehmen "lach mal" und wieder ab. Wenn es doch mit den anderen Beiden so einfach wäre; naja man kann halt nicht Alles haben. Um kurz vor 12 Uhr war Rückfahrt angesagt, damit ich pünktlich um kurz vor 14 Uhr "im Büro" bin.
