Wetterfotografie Gewitterfront Superzelle
An diesem Freitag war wieder Kids-Wochenende. Die Jungs hatten Training und sollten ab ca 20:30 Uhr abgeholt werden. Nachdem der Wochenendeinkauf udgl. erledigt waren, verriet ein Blick aus der Küche, das sich am Himmel etwas tat. Kameratasche war eh gepackt, also ging es schon gegen 19:00 Uhr los. Es blieb ja noch genug Zeit für ein paar Umwege und um etwas Wetter mit der Nikon einzufangen.Da sich der Himmel über Hamm schon ziemlich verdunkelte und die Front aus SSW kam, bin ich direkt nach Dolberg bzw auf die Anhöhe etwas nördlich von Dolberg. Von dort hat meine eine hervorragende Weitsicht von Ost über Süd bis West. Man konnte insgesamt 3 ausgebildete Zellen erkennen. Eine etwas östlich vom Kraftwerk Uentrop, ein schwaches Regenfeld zwischen Hamm Mitte und Uentrop und schlußendlich eine über Hamm Mitte (in der Vergrößerung lässt sich der Elefant vom Maxipark, sowie die Wassertürme im Hammer Süden gut erkennen). Auch um mich herum tat sich was - etwas westlich zogen Wolken gut erkennbar zusammen und es kam zur Zellenbildung und die Dynamik am Himmel begann.
Ich entscheid mich zur Weiterfahrt Richtung Norden durch ein kleines Waldstück Richtung Guissener Baunerschaft. Hier zeigte sich nun das Regenfeld etwas ausgeprägter und auch die Wolken formierten sich immer mehr. Weiter Richtung Wasserturm am Ahlener Südrand. Die Zelle wuchs weiter und der Wind nahm ordentlich zu. Eigentlich war ich schon mitten drin bzw drunter. Die Zelle ließ sich kaum noch fotografieren, auch 180 Grad Panoramaaufnahmen brachten sie wirklich gut rüber. Der Regen setzte ein und es war inzwischen auch 20:25 Uhr - ab zu den Jungs.
Als ich vor deren Tür stand, war einer der beiden noch unter der Dusche und ich habe vor der Haustür ein paar wenige Aufnahmen machen können. Die Zelle färbte sich regelrecht grünlich und wurde immer beeindruckender. Da ich eigentlich noch hätte warten müssen, bin ich nochmal nördlich aus Ahlen raus. Die Zuggeschwindigkeit war zum Glück relativ gering. Als ich nun auf den Feldern am nördlichen Stadtrand stand, entpuppte sich ein Teil der Front oder Zelle fast als schwarzes Loch, so dunkel war es im Zentrum. Rein optisch schein sich hier eine Superzelle zu bilden. Ein wahnsinnig beeindruckendes Naturschauspiel wurde mir geboten. Der einsetzende Regen störte da wenig, ausser hin und wieder als Wasserflecken auf dem Objektiv - Belichtungszeiten von z.T. 1/6 Sek freihand waren auch nicht mehr so einfach zu halten. Um kurz nach 21 Uhr habe ich es dann dabei belassen und der Himmel öffnete sich regelrecht. Ich musst ja nun auch wieder durch das Ungetüm zurück, um meine Jungs abzuholen. Kaum wieder auf der Straße fuhr ich in eine grüne Wand hinein und es schüttete wie unter einem Wasserfall.
Der Starkregen dauerte auch mindestens 10-15 Min an. Auf unserem Weg gen Heimat bzw Hamm waren in Hamm inzwischen Straßen wegen Überschwemmung gesperrt und wir mussten den ein oder anderen Umweg in Kauf nehmen, waren aber auch von dem inzwischen einsetzendem Gewitter und seiner Intensität begeistert. Direkt über uns, wir waren im Auto ja zum Glück sicher, schepperte es manchmal recht ordentlich und vor allem laut. Der Wind hat stark nachgelassen. Die Jungs habe ich zu Hause abgesetzt und bin dann nochmal für gut 1,5h los, um das Gewitter zu fotografieren. Die Intensität hatte zwar abgenommen, aber es war kaum oder nur wenig weiter Richtung Norden gezogen, sodaß ich noch den einen oder anderen Blitz erwischen konnte. Die Beleuchtung zwischen den Bäumen gehört zur Westfalenkaserne Ahlen.
Ein erfolgreicher Abend mit tollen Motiven ging zu Ende. Auch wenn die Gewittersaison bisher recht ruhig war, so kam es jetzt etwas komprimierter, was dem Spaß daran allerdings keinen Abbruch tat.
Diese und weitere Bilder der Wetterfotografie oder Unwetterfotografie findet ihr wie immer auch auf meiner Homepage unter Wetterfotografie.
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