Astrofotografie - Sternenhimmel und Komet C/2020 F3 Neowise
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Nordhimmel über Kraftwerk Uentrop |
Seit einigen Tagen hört, liest und sieht man z.T. Fotos vom Kometen C/2020 F3 Neowise überall in den Medien. Dieser Komet wurde erst im März diesen Jahres entdeckt, war Ende Juni lediglich am nördlichen Morgenhimmel zu sehen und ist inzwischen auch bereits mit bloßem Auge am Abendhimmel, nach Einbruch der Dunkelheit, gut zu erkennen.
Der Komet befindet sich auf einer weitläufigen, ekliptischen Laufbahn und erreicht am 23.07. seinen erdnächsten Punkt, bevor er dann wieder in die fernen des Weltalls entschwindet. Seine Umlaufbahn ist derart weitläufig, das er das nächste Mal erst in gut 6800 Jahren wieder im erdnahen Orbit zu sehen wäre oder vllt auch ist.
Am 12.07. hat mich morgens um 03:00 Uhr meine Lebensgefährtin geweckt, um mich auf die gute Sichtbarkeit des Kometen hinzuweisen. Also.... aus dem Bett geschält, Nikon mit der 35mm Festbrennweite und dem 70-300mm geschnappt und ab auf die Toilette. Mit Handtüchern habe ich eine provisorische Unterlage gebaut, damit ich mit der Kamera über den Fensterrahmen hinweg fotografieren kann. Gute 20-30 Min habe ich mir die Schlafunterbrechung angetan und bin anschließend wieder ins Bett gekrochen.
Sonntag Abend bin ich ab 21:30 Uhr aus Hameln wieder gen Heimat. Wie immer lohnte sich oberhalb von Humfeld ein kurzer Stop für Fotos vom Sonnenuntergang über dem Weserbergland, bevor es weiter gen Heimat gehen sollte.
An der Ausfahrt Hamm Uentrop verließ ich die Autobahn. An der Ampel habe ich mir den Himmel angeschaut und mich kurzerhand entschlossen vllt noch einen Stop am Dinker Berg einzulegen, um C/2020 F3 Neowise mit einem vernünftigen Vordergrund zu fotografieren. Um kurz nach 23:00 Uhr stand ich am Dinker Berg. Während der ersten Landschaftsaufnahmen zur Blauen Stunde konnte ich schwach den Kometen auf den Fotos erkennen. Je dunkler es wurde, desto besser kam der Komet zur Geltung. Leider haben sich meine Hoffnungen auf "Leuchtende Nachtwolken" (NLC) nicht auch noch erfüllt, aber so ist das eben.
Neben diversen Aufnahmen mit z.T. unterschiedlichen Brennweiten vom Kometen über dem Kraftwerk Hamm Uentrop habe ich ausserdem den Sternenhimmel in alle Richtungen fotografiert. Gen Süden war sogar die Milchstraße trotz Lichtverschmutzung ganz eben erkennbar
Gegen 01:00 Uhr bin dann den Restweg nach Hause angetreten, da ich am Morgen Frühdienst hatte und die Nacht somit schon sehr kurz werden sollte.
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Nordhimmel Ahsewiesen |
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Am Folgeabend, den Montag sollte ich direkt nochmal losziehen. Das Wetter war gut, wenn auch nicht ideal und sollte in den kommenden Tagen auch nicht wirklich besser werden. Wie heisst es da so schon? "Man muss die Feste feiern wie sie fallen!" Also ging es Montag Abend gegen 22 Uhr direkt nochmal los. Ziel sollte diesmal der Turm in den Ahsewiesen sein.
Man glaubt es kaum. Gegen 22:30 Uhr komme ich am Turm an und muss feststellen das dort bereits 3 junge Damen scheinbar einen Mädelsabend feierten. Diese waren gegen 23:00 Uhr dann auch verschwunden. Die Hoffnung auf Ruhe und Einsamkeit währte nicht lang. Um ca. 00:00 Uhr fuhr ein Pärchen mit Auto auf den Parkplatz und hat es doch tatsächlich geschafft, satte 2h mit Standlicht im Auto sitzend auf dem Parkplatz zu verbringen. Ausserdem kamen 5 Jungs auf Fahrrädern, wohl aus der Nachbarschaft, um eine kleine Geburtstagstour durch die Natur zu machen. Ihre interessierten Fragen habe ich ausschweifend beantworten können und höflich dankend sind sie dann nach gut 45 Min auch wieder nach Hause gefahren. Neben den diversen Aufnahmen von Neowise habe ich meine astromodifizierte Nikon für gut 35 Min oder 20 Aufahmen auf den Nordamerikanebel auslösen lassen - ein erster Test.
Um 02:00 Uhr ging es dann wieder nach Hause, der Abend war nun eh schon lang genug und diverse Fotos hatte ich ebenfalls im Kasten. Diese und weitere Fotos aus dem Bereich der
Astrofotografie findet Ihr, wie immer, auch auf meiner
Homepage unter
Astrofotografie.