Naturfotografie Hirschbrunft Wildwald
So langsam nervten die heimischen vier Wände, von den paar wenigen Kurztouren mal abgesehen. Die Hirschbrunft war eigentlich nach dem Terminkalender im vollem Gange, aber die Temperaturen leider nachwievor, viel zu hoch. Inwieweit ein Besuch des Wildwaldes sinnvoll sein würde, konnte ich nicht sagen, aber ein wenig frische Luft und kleiner Spaziergang sollte wohl nicht schaden. Also bin ich ab 14 Uhr zu einer kleinen Tour in den Wildwald aufgebrochen. Wenn es in den vergangenen Jahren Ganztagestouren von morgens 07:00 bis abends 20:00 Uhr waren, so reichte es an diesem Tage gerade mal für ein paar wenige Stunden, um auch zu sehen inwieweit ich überhaupt laufen kann.Die Wanderschuhe waren komplett offen, sodaß die Ferse wenig Druck bekam - es ging erstaunlich gut.
Im Wald selbst war von der Brunft kein Ton zu hören, also sollte es vermutlich wenig lohnend sein. Ich habe auf dem Weg in das weitläufige Hirschgehege dann hier und dort einen kleinen Fotostop an den angelegten Biotopen gemacht und siehe da - ein bekannter sehr schriller Ruf hatte sofort meine ganze Aufmerksamkeit.
Da jagt irgendwo in der Nähe ein Eisvogel. Mal kurz hinstellen, beobachten und abwarten. Wieder war der Ruf zu hören und sieh da, gegenüber saß er auf ein paar tief über dem Wasser hängenden Ästen. Nun ist guter Rat teuer. Direkt neben seinem Ansitzt ist eine neue Hütte und eine Bank aufgestellt. Der Eisvogel flog mit Fisch im Schnabel ab; nun aber fix auf die Bank gesetzt und auf seine Rückkehr warten.
Wieder war er erst zu hören, aber nix zu sehen. Seltsam laut sogar, er müsste mir schon fast vor der Nase sitzen dachte ich so und da war er. Wie so oft. Meine Kamera hatte ich auf den vorherigen Ansitz ausgerichtet und fokussiert. Nun saß der Eisvogel ca. 4m vor mir im Blätterwerk und schaut mich fragend an. Ich wagte es kaum mich zu bewegen und wartet also still sitzend ab. Zum Glück flog er dann auf die Spitze eines abgebrochenen Baumes. Auch nicht mein bereits fokussierter Spot, aber ich konnte mich jetzt bewegen und neu ausrichten, da er mir den Rücken zuwandte. Leider hingen Äste mit Blättern genau vor meinem Motiv. Etwas mehr links, rechts, mich verbiegen und aaahhh, ja. Tja... wie so oft, ein schneller Blick zu mir und ab dafür. Da waren wohl die Fische aus.
Ein wenig habe ich noch gewartet, bevor ich dann doch weiter zu den Hirschen bin, auch wenn immer noch kein Ton zu hören war.
Im südlichen Teil des Hirschgeheges, gähnende Leere, abgesehen von ein oder zwei Dammhirschen weit im Unterholz stehend; weiter also zur großen Wildwiese, irendwo müssen sie ja alle sein. So war es dann am Ende auch. Ein einzelner Rothirsch stand etwas abseits im Unterholz und der Rest genoss die Sonnenstrahlen auf der großen Wildwiese - Siesta.
Hier ließen sich wenigstens ein paar Doppelbelichtungen und Gegenlichtaufnahmen umsetzen, auch wenn das alles nicht optimal war und die Models faul in der Sonne herum lagen. Zum Abend hin kamen die Herren müßselig in Wallung, aber auch wirklich mehr schlecht als recht.
Nunja, das Licht wurde zunehmend schlechter, also alles zusammen gepackt und ab nach Hause. Der Fuß war noch ok, aber ich war auch froh endlich aus den Schuhen zu kommen.