Wetterfotografie Sturmtief Eugen und Naturfotografie Lippeaue
Wieder war ein Sturmtief im Anmarsch, diesmal Eugen mit Wingeschwindigkeit in Böen von 80-100km/h. Als Sturmjäger also wieder Zeit alle Sachen beisammen zu haben und so früh als möglich zum Stormchasing aufzubrechen. Am Vorabend hatte ich schon die Wetterberichte gecheckt und meine Ausrüstung zusammen gepackt. Morgens dann sehr früh ab ins Büro um nach einem kurzen Tag auf die Sturmjagd gehen zu können, wenn auch nur im Umfeld der Lippeaue.Erster Stop, wie immer eigentlich, oberhalb vom Kraftwerk Hamm Uentrop am Dinker Berg mit guter Rundumsicht bzw Weitsicht. Erste Zellen und Fronten (z.T. klar abgegrenzt) inkl. Zugrichtung waren in Gänze sichtbar und brachten die ersten Aufnahmen an diesem sehr dynamischen Tag mit schnell wechselnden Wetterverhältnissen.
Weiter ging es in das NSG Im Winkel. Bei der steifen Brise waren kaum bis gar keine Bewohner sichtbar. Ein einsamer Rotmilan überflog das Revier und neben einem Zaunkönig zeigte sich noch ein Mönchsgrasmücke. Zwischendurch zogen reglrechte Schleier über das Biotop. Mein erster Gedanke, das es sich dabei um Pollen aus dem umgebenden Bäumen und Büschen handeln könnte, war bei neugieriger Überprüfung schnell dahin. Ich bin also zwischendurch vor die Hütte auf das freie Feld gegangen, um zu sehen woher das genau kommt und siehe da, schon hatte ich Sand und Dreck zwischen den Zähnen. Eines der Felder bot mangels Vegetation dem Boden wenig Halt und regelrechte Staub- oder besser Erdreichwolken zogen in meine Richtung. nach diesem kostenlosen Peeling bin ich nun weiter gen Ahsewiesen.
Wie bei dem einen oder anderen Sturm der letzten Jahre fiel wiedermal auf, das die schweren Isolatoren und Leitungen an der Starkstromtrassen vom oder zum Kraftwerk Uentrop mächtig aus Ihrer eigentlichen Position gedrückt werden - irgendwie ziemlich beeindruckend.
In den Ahsewiesen suchten viele der Vögel Schutz vor der steifen Brise und stürmigen Böen, teilweise hinter einem Erdwall oder im Windschatten der Hütte oder gar Uferböschung. Aus der Hütte heraus ließen sich durch das abwechslungsreiche Wetter mit dichten Wolken und Sonnenphasen unterschiedliche Fototechniken ausprobieren. Längere Belichtungszeiten für Panning, ICM oder Mitzieher (z.T. mit 1/20 Sek) gleichermaßen wie Fotos mit sehr kurzer Belichtungszeit bei ca 1/2000 Sek. oder kürzer.
Am späten Nachmittag habe ich am Nordrand der Ahsewiesen ein paar freie Einzelzellen aufziehen sehen, also habe ich die Hütte verlassen um dort noch ein paar Aufnahmen machen zu können. Eine etwas spektakulärere Einzelzelle konnte ich noch weiter nördlich Richtung Lippborg und Beckum beobachten. Ich versuchte also nöher heran zu kommen, ein Rennen gegen die Zeit. Der starke Wind formt sehr schnell an den einzelnen Regenzellen und Fronten und so blieb trotz meiner Sturmjagd quer durch die Lippborger und Beckumer Baunernschaften am Ende nicht mehr viel von der großen Zelle übrig was man gut hätte fotografieren können. Ich blieb am Ende in den Baunerschaften an einer Stelle mit guter Rundumsicht stehen und wartete quasi auf den Sonnenuntergang, bevor es nach über sieben Stunden Fototour und Sturmjagd wieder nach Hause ging.
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