Fotografieblog zu den Themen Naturfotografie, Landschaftsfotografie, Wetterfotografie, Nachtfotografie, Wildlifefotografie, Astrofotografie, Lightpainting bzw Lichtkunstfotografie, Fotokunst, Lost Places und mehr inkl. Workshops - sowie Ölmalerei, Aquarelle und Acrylmalerei.
Mitte August war es wieder soweit. In der Nacht vom 12. auf den 13. August findet der Meteorstrom Perseiden seine Hochphase mit bis zu 120 Sternschnuppen pro Stunde. Der Abend war bewölkt, aber lt. Vorhersage sollte es ab Mitternacht aufklaren; es wäre also nicht das erste Mal sich mitten in der Nacht den Wecker zu stellen, um dann zu später Stunde raus in die Natur zu fahren. Gegen 01:00 Uhr haben wir an diesem Morgen also nen Blick nach draußen geworfen...
Himmel, mal abgesehen von kleineren Wolkenschleiern, soweit frei. Gute Bedingungen zumindest für eine Timelapse bzw Zeitraffervideo. Die Nikons waren bereits am Vorabend gepackt, also fix in den Jogger geschmissen, es war warm genug in dieser Nacht und ab nach Reinerbeck, bzw Reine, oberhalb von Reinerbeck - Weserbergland. Der Spot ist ideal mit einer guten Weitsicht in alle Himmelsrichtungen.
Intervall bzw Serienaufnahme von Kamera 1 mit Bildausschnitt SW, Kamera 2 gen Ost ins lichtverschmutzte Hameln. Kamera 1 habe ich später für eine weitere Serie Richtung West auf die Milchstraße ausgerichtet und eine weitere Serie laufen lassen. Insgesamt waren wir bis zur morgendlichen Dämmerung an diesem Spot. Hier die Einzelaufnahmen der Sternschnuppen und eines besonders hellen Boliden.
Aus den Einzelaufnahmen entstand ausserdem ein Zeitraffervideo bzw Timelapse, das gesamte Timelapse bzw Zeitraffervideo verlinke ich hier aus meinem YouTube Acc.
War der Nachmittag in Sachen Wetterfotografie doch etwas enttäuschend, so lockte mich der Donner am Abend, um kurz vor 20 Uhr, dann doch nochmal von der Couch. Ein kurzer Blick nach draußen und schon griff ich mir meine beiden Nikon und ab nach Groß Berkel. Mal sehen ob es diesmal besser wird.
Ich hab mich, wie sonst auch, oberhalb von Groß Berkel positioniert. Die Windrichtung war nachwievor aus SW und da konnte ich eine vielversprechende Regenfront oder Gewitterzelle bzw Doppelzelle (Panoramafoto oben) herannahen sehen. Ein paar Blitze, wenn auch nur hörbar, und reichlich Regen im Gepäck. Die westliche Zelle zog auch westlich an mir vorbei, während die zweite Zelle direkt auf mich zu kam.
Beide Nikon waren bereits im Intervallmodus und schossen diverse Aufnahmen für ein Timelapse bzw Zeitraffer. Auch wenn es nicht übermäßig viel blitzte, aber die Wahrscheinlichkeit einen Blitz bei einer Belichtungszeit von 1/13 Sek im Intervallmodus zu erwischen, ist schon recht gering. So entschloss ich mich etwas später für die Änderung zu einer Videoaufnahme, statt Fotos für ein Timelapse/ Zeitraffer, auch wenn dem Gewitter offenbar die "Puste" ausging. Anschließend kann man notfalls Beides zu einem Zeitraffer zusammenpacken.
Spektakulär wurde es anschließend zum Sonnenuntergang gegen 21:25 Uhr. Eine regelrechte Farbexplosion entstand durch die tiefstehende Sonne in die Regenwolken. Während es östlich der Front blau bis lila war/wurde, gab es auf der "Sonnenseite" knallige Orangetöne. Ein tolles Naturschauspiel, was ich bisher nur einmal noch knalliger, mit einem roten Regenbogen erlebt hatte. Auch wenn das Gewitter nachließ, so hat sich doch der Abend mit dem Sonnenuntergang gelohnt.
Timelapse/ Zeitraffer bestehend aus Fotos und diversen Videos folgt, sobald es fertigestellt und auf meinem YouTube Acc hochgeladen ist.
Gegen 21:45 Uhr wurde ich noch von einem Jäger höflich gebeten den Spot zu verlassen, da er auf Wildschweine ansitzen wollte, die die dortigen Felder verwüsten.
So langsaam hätte man meinen können das die Wetterfotografie in Stress ausartet, aber in den letzten Tagen waren tatsächlich täglich Gewitterwarnungen herausgegeben worden. So auch an diesem Tag bzw Nachmittag bis Abend. Die Nikon hatte ich mit ins Büro genommen, um von dort direkt auf die Jagd zu gehen. Um kurz nach 16 Uhr hieß es dann "Attacke". Erster Stop Unterdolberg, oberhalb vom Uentroper Wald. Lt Wetterradar ein mutmaßlich lohnenswerter Spot. Vor Ort hielt es sich dann aber in Grenzen. Nach ein paar Aufnahmen setzte auch schon ein ordentlicher Schauer ein. Wenige Blitze und das war es dann. Immerhin nicht ganz umsonst und mein Heimweg führte mich durch die östlichen Bauernschaften, vorbei am Trianel Kraftwerk nach Hamm Mitte.
Ähnlich wie am Vorabend näherten sich nach 22 Uhr doch noch Gewitter bzw. eine Gewitterfront. Aufgefallen sind mir die Blitze erst sehr spät, da ich bereits vorm Fernseher auf der Couch lag. Tja, wie das dann so ist, alles aus, Kamera raus, Fenster auf und "Feuer frei". Gut 1,5h lief die Kamera wieder in der Intervallaufnahme bis ca 23:45 Uhr.
Das Timelapse komprimiert die gut 1,5h Fotoserie in knapp über 6 Sek.- ein wahres Feuerwerk. Videoquali ruhig in HD schauen. Viel Spaß...
Wetterfotografie - als Sturmjäger in und um Hamm unterwegs
In den letzten Tagen kam es schon fast täglich zu Unwettermeldungen und Unwetterwarnungen im Großraum Hamm und südliches Münsterland. Schlußendlich reichte es am Ende aber meist nicht mal für ein paar Tropfen Regen und auch die Gewitter-Apps haben nichts dergleichen auch nur annähernd angezeigt. So saß ich bei offenem Fenster in der Küche, mit Blick nach Süden und konnte eine einzelne, schlanke Regenzelle erkennen. Die Tasche stand schon gepackt im Flur, also besser als gar nichts.
Tasche mit der Nikon geschnappt und los. Erste Richtung und Stop war Dinker. Lt Vorhersage grobe Zugrichtung NNO. In Dinker, am ersten Stop, war aus der recht schlanken Variante schon eine etwas füllige Zelle geworden. Sie nahm also sichtbar zu und die Chancen auf mehr standen also nicht schlecht.
Weiter ging es zum Dinker Berg. Was vorher mal ein schmaler Regenstreifen war, wuchs inzwischen zu einer ordentlichen Regenzelle an, ich war gespannt was da noch entstehen könnte, auch wenn die Winde eher schwach und Windrichtungen recht einheitlich schienen. Ich musste, um mich vor die Zelle zu setzen etwas weiter noch NW. Weiter ging es nach Unterdolberg, oberhalb vom Uentroper Wald.
Die Zugrichtung änderte sich von NNO nach Norden oder fast schon NNW. Also auch hier wieder, ein paar Aufnahmen und Abfahrt gen NW. Im Norden von Dolberg stand ich auch einer Anhöhe mit weiter Sicht von Ost über Süd nach West und musste feststellen, das der Regenzelle hier wohl so langsam die Luft ausging. Die Zelle löste sich wohl auf. Aber etwas weiter westlich war schon ein neuer Kandidat ins Sicht. Dazu müsste ich aber meinen Standort nochmals wesentlich weiter nach Westen verlegen.
Auf dem Weg Richtung Hamm Heessen habe ich unterwegs in den Bauernschaften schon ein paar wenige Aufnahmen gemacht und mich am Ende auf einem Feld zwischen Hamm Heessen und der Westfalen Kaserne Ahlen positioniert. Unweit von meinem Standort hat man sehr deutlich einen Spielmannszug gehört. Nicht gerade die ideale musikalische Untermalung, der sich mir nähernden Gewitterzelle. Sie wuchs zusehends und ich habe meine Kamera eine Intervallaufnahme machen lassen, die ich später als Timelapse oder Zeitraffervideo zusetzen möchte. Je näher die Zelle kam, desto ungemütliche wurde es. Ich habe mich dann entschlossen die Fotoserie zu stoppen und ein Video laufen zu lassen. Innerhalb der Zelle zuckten inzwischen auffällig viele Blitze und das Donnergrollen war deutlich zu hören, leider aber auch der flötende Spielmannszug.
Mit einsetzendem Regen noch ein paar Panoramaaufnahmen und dann war es gegen 20:30 Uhr auch schon ziemlich duster und ich bin ins Auto. Auf meinem Weg nach Hause musst ich nun leider auch mitten durch die Zelle fahren. Meine Einschätzung war leider nicht ganz richtig und ich bin in ein ordentliche Unwetter hineingefahren. Nicht nur Starkregen, sondern auch Hagel, der so für mich nicht zweifellos erkennbar war. Die Hagelkörner hatten teilweise einen Durchmesser von über 1 cm und zersprangen auf meiner Windschutzscheibe in zig Einzelteile. In Hamm Heessen und Mitte standen z.T. so tiefe Pfützen, das ein Hindurchfahren mit einer ordentlichen Gischt, frontal über das Auto entstand. Es war auf jeden Fall beeindruckend was da herunter kam.
Diese und weitere Aufnahmen der Wetterfotografie findet Ihr auf meiner Homepage oder aus Video auch auf meinem Youtube Kanal.
Jedes Jahr haben die Sternschnuppen Perseiden in der Nacht vom 12.08 bis 13.08. ihr Hoch mit bis zu 120 Sternschnuppen pro Stunde. Ein ganz besonderes Naturerlebnis was es bei halbwegs klarem Himmel zu beobachten lohnt. In diesem Jahr kam leider hinzu das nach Mitternacht der Mond recht hell am Himmel stand, was aber wiederum bei Landschaftsaufnahmen inkl. Himmel durchaus positiv ist. Da die Sternschnuppen für die Astrofotografie immer nur sehr kurze Lichtblitze darstellen, muss man die ISO schon recht hoch einstellen, damit diese überhaupt eine kurze Lichtspur auf dem Sensor hinterlassen. In der Konstellation mit dem Mond nicht gerade förderlich, ließ sich aber leider nicht vermeiden.
Ich bin in diesem Jahr für die Aufnahmen in die Ahsewiesen gefahren, den Folgetag habe ich mir Urlaub genommen, damit ich die ganze Nacht nutzen kann. Leider in diesem Jahr auch erstmals ohne Dina, die mitten in Ihrer Chemo immer noch den Arschlochkrebs bekämpft.
Während ich mich auf dem Turm mit zwei Kameras einrichtete (Intervallaufnahmen), musste ich etwas weiter östlich feststellen das es dort häufig zu Blitzen kommt. Ein genauerer Blick offenbarte eine einzelne kleine Gewitterzelle unterm Sternenhimmel. Was tun? Die erste Serie abbrechen oder warten? Ich entscheid mich für warten, bis die erste Stunde um war, um mich anschließend der Gewitterzelle zu widmen. Dazu musste ich wieder vom Turm herunter und mich etwas weiter östlich kurz vor Wiltrop positionieren. Das Gewitter war wunderbar zu beobachten und besonders schön, da es sehr regional war und man zusätzlich den Sternenhimmel drum herum sah. Nachdem die Gewitterzelle dann auch abgezogen war, bin ich gegen 02:00 Uhr wieder auf den Turm. Die Fotonacht artete so langsam in Stress oder übermäßiger Bewegung aus - Mitternachtssport quasi.
Wieder auf dem Turm und beide Kameras eingerichtet, genoss ich auf der Bank sitzend den Sternenhimmel und konnte diese oder jene Sternschnuppe beobachten, als plötzlich, ca 2m neben mir, ein Nachtjäger auf der Holzbrüstung landen wollte. Ich konnte lediglich das Aufschlagen der Fänge auf dem Holz hören und hab mich leider fürcherltich erschrocken. Damit war sie (die Eule) dann auch schon wieder weg, hat aber dennoch immer wieder vorbei geschaut. Zum Ende hin habe ich sie mit dem Lichtkegel meiner Stirnlampe während der Belichtung im Flug verfolgen können. Bei 11mm Brennweite ist am Ende eine Flugaufnahme von der Schleiereule entstanden, die mich immer wieder mal umkreist hat. Ein identisches Erlebnis hatte ich wenige Jahre davor bereits auf den Feldern nördlich von Herzfeld, als ich Aufnahmen der Milchstraße machte.
Aus allen Serien - insgesamt fast 1000 Aufnahmen, die ich mit zwei Kameras gemacht hatte, habe ich ein Zeitraffervideo, ein sogenantes Timelapse erstellt. Die Sternschnuppen sind bei 20 FPS gerade mal als ganz kurze Lichtblitze wahrnehmbar, mit 25 FPS fallen sie fast gar nicht mehr auf. Die Einzelbilder mit besonders auffälligen Sternschnuppen habe ich separat erstellt. Am Ende zogen im übrigen 11 StarLink Satelliten von West nach Ost über den Himmel. Auch diese ließen sich in einer einzigen Aufnahme als helle Leuchtspur in der Langzeitbelichtung festhalten.