Astrofotografie Sternefotografie Weserbergland
Der Abend bzw die Nacht des 30.12. sollte mit einem klaren Himmel glänzen. Endlich konnte ich mal wieder den Sternenhimmel fotografieren, was in den vergangenen Wochen eher nicht wirklich klappte, weil entweder stark bewölkt oder der Mond zu hell war.
An diesem Abend ging die noch schmale Mondsichel vor 21 Uhr unter, also beste Bedingungen mit dem klaren Himmel über Gellersen (Weserbergland). Dazu habe ich mich ein weiteres Mal am Friedhof von Gellersen positioniert und mein Equipment aufgebaut. Eine erste Aufnahme vom Gesamthimmel mit Tal inkl. Ammelgatzen.
Bevor ich jedoch die ersten Aufnahmen starten konnte, fielen mir ein paar Reflexionen auf dem benachbarten Feld auf, die von meiner Stirnlampe ausgingen. Also mal eben das "Flutlicht" angeworfen (Taschenlampe mit 2000 Lumen) und siehe da, ein Fuchs streifte unweit über das Feld. Erstaunlicherweise schreckte ihn aber das Licht der Taschenlampe nicht ab, was ich schon etwas ungewöhnlich empfand, denn der blieb auch tatsächlich länger max. 100-150m von mir auf dem Feld und jagte wohl nach Mäusen.
OK - weiter im Programm. Der Sternenhimmel war klar und die Lichtverschmutzung um Gellersen eher gering, was die Ausrichtung der Kamera anging. Genau östlich lag das helle AKW Grohnde und westlich Bad Pyrmont. Mein Objekt der Begierde, das Sternbild Orion mit diversen Nebeln lag zwischen Südost und Südwest während der Belichtungszeiten.
Nachdem die Omegon LX2 ausgerichtet oder auch "eingenordet" war, konnte ich die Auslösungen laufen lassen. Der programmierte Fernauslöser ließ jede Belichtung mit 105 Sek und zwischen den Aufnahmen 3 Sek. Unterbrechung ausführen. Da die mechanische Omegon allerding nur max 1h nachführt, habe ich insgesamt 3x auf das Sternbild angesetzt, jeweils mit neuer Ausrichtung oder Kontrolle auf den Polarstern.
Insgesamt 80 Aufnahmen (Lights), die Darks habe ich verpennt, zeigen am Ende diverse Nebel im Ansatz oder klar. Insgesamt ist der Sternenhimmel nun etwas über 2h belichtet, bei 35mm und f1.8. Auch hier ist noch Luft nach oben, nach 4h Gesamtbelichtungszeit sollte noch Einiges mehr sichtbar werden - mal sehen wann und ob ich zeitnah nochmal dazu komme das Sternbild Orion in Gänze abzulichten, auch eine astomodifizierte Kamera würde noch erheblich mehr sichtbar machen.
Die Nebel im und am Sternbild Orion von links nach rechts - der rote Schleier/Nebel zwischen 1 und 2 wird "Barnard´s Loop" genannt:
- Rosettennebel - Entfernung 5.219 Lichtjahre und einem Radius von 65 Lichtjahren
- die beiden Reflexionsnebel M78 - Entfernung ca. 1.600 Lichtjahre mit einem Radius von 5 Lichtjahren und NGC 2071 - Entfernung ca. 1.300 Lichtjahre und einem Radius von ca 4 Lichtjahren
- Flammennebel - Entfernung ca. 1.354 Lichtjahre und einem Radius von ca 6 Lichtjahren
- Pferdekopfnebel - Entfernung ca. 1.500 Lichtjahre und einem Radius von ca. 3,5 Lichtjahren
- Großer Orionnebel M42 - Entfernung ca. 1.344 Lichtjahre und einem Radius von ca. 12 Lichtjahren mit dem oberhalb angrenzendem Running Man Nebel (NGC 1977)
- Hexenkopfnebel - Entfernung ca. 1.000 Lichtjahre
Ich hoffe hier zeitnah anknüpfen zu können, auch wenn die Aufnahmen immer recht zeitintensiv sind, das Ergebnis vesetzt mich dennoch immer wieder ins Staunen. Diese und weitere Aufnahmen aus dem Bereich Astrofotografie findet Ihr auch zeitnah als eigene Rubrik auf meiner
Homepage.