Wetterfotografie - unterwegs als Sturmjäger in der Lippeaue
Wieder einmal waren Unwetter angekündigt und das zum Glück (so man dies denn überhaupt so nennen darf) mal am Wochenende. Bereits zu Hause habe ich am frühen Morgen eine erste Zelle mit ordentlich Wind und peitschendem Regen über Hamm/ NRW beobachtet. Ein Blick auf die Wetterkarten zeigte, das ab ca 10 Uhr weitere Zellen folgen werden. Ausrüstung gepackt und ab in die Natur zur Wetterfotografie und Wildlifefotografie.Erster Stop mit weiter Rundumsicht, am Dinker Berg. Die Zellen ziehen von SüdWest her auf und die erste war bereits auszumachen. Da bot sich doch direkt die Hütte im NSG Disselmersch an. Hier kann man das Unwetter zwar nur vorüber oder abziehen sehen, aber das soll für den Anfang ja vllt auch reichen. Der tag ist noch lang und wenn man die Wetterkarten mit den Vorhersagen liest, dann kommt da bis Mittag noch einiges mehr.
Kaum in der Disselmersch angekommen, ging es auch schon rund. Der Starkregen mit z.T. Graupel zogen fast quer durch die Hütte. Ein erster Filmversuch musste abgebrochen werden, das auf dem Objektiv sofort Regentopfen einprasselten als der Regen losbrach. Die Kamera habe ich kurzerhand, auf die dem Regen abgewandten Seite, hinter einem Pfosten gelegt und laufen lassen. Auch nicht ideal, aber erheblich besser. Zwischendurch habe ich ein paar Gänse und Enten auf oder am Wasser fotografiert. Auch Flussregenpfeifer waren auf offener Fläche unterwegs, während viele andere Vögel irgendwie im Windschutz von Büschen und Bäumen verharrten.
Nachdem der Regen vorüber war, bildeten sich ein paar wenige, kleine Mammatuswolken. Die Rückseite der Wolkenfront bot ebenfalls ein tolles Motiv. Zeit zu fahren und mal in den Ahsewiesen nach dem Rechten zu sehen. Unterwegs lassen sich zweifellos auch noch ein paar Aufnahmen machen.
Am Pavillon der Ahsewiesen war auch nicht viel los. 3 Kanadagänse mit Fehlbildungen an den Flügeln hielten sich im Schutz des Walles an der Wasserfläche auf. Nach ein paar Aufnahmen ging es einmal quer durch die Ahsewiesen auf die Ostseite zum Turm. An den beiden Storchennestern sorgten Fremdstörche für erfolglose Versuche eines der beiden besetzten Nester zu übernehmen. Am Ende verblieben je 2 Weißstörche auf den Nestern und die 3 Eindringlinge flogen gen Westen ins Kerngebiet. Ein Paar konnte ich anschließend noch an einem Spot fotografieren.
Inzwischen war es Mittag und ich sah von Westen her eine richtig dunkle und mächtige Zelle aufziehen. Alos wieder quer durch die Wiesen zurück auf die Westseite etwas oberhalb von Nateln. Hier und dort ließen sich ein paar Aufnahmen machen und ich konnte Blitz und Donner wahrnehmen - nichtsdestotrotz musste ich etwas näher heran, um die NO ziehende Zelle etwas besser fotografieren und evtl. filmen zu können. Sie war gewaltig und die Zelle färbte sich leicht grünlich, ein Ánzeichen von Hagel oder mindestens Graupel.
Einige hundert Meter weiter nordwestlich war ich gut positioniert. Die Zelle ließ sich von hier allerdings nur noch als Panorama in Gänze ablichten - ein ordentlicher Downburst war ebenfalls sichtbar. Blitze und Donner kaum zu übersehen und überhören. Etwas weniger entspannt war ich, als die Stromleitungen über meinem Auto nach jedem Blitz ordentlich knisterten. Noch ein paar Sekunden Video und das ein oder andere Foto und dann könnte ich in die Rückseite der Zelle fahren, die in etwa über dem Dinker Berg liegen müsste.
Auf meinem Weg habe ich dann doch noch einen Rest vom Hagelschauer (max 1cm) mitbekommen und mich oberhalb vom Kraftwerk Uentrop am Dinker Berg postiert und auf das Ende des Hagels übergehend in Graupel und Regen gewartet.
Ich bin anschließend der Zelle hinterher Richtung Ahsewiesen gefahren und schließlich abschließend über Berwicke, Welver und Dinker wieder nach Hamm. Die in oder andere Aufnahme ließ sich auf dem Heinweg noch gut mitnehmen.
Diese und weitere Fotos zum Thema Wetterfotografie findet Ihr wie immer auch auf meiner Homepage.
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