Wieder sind wir an unseren "Hausspot", zum Friedhof nach Gellersen gefahren. Es war inzwischen fast Mitternacht und wir hatten gute Bedingungen für unser Vorhaben. Also mal eben die kleine Nachfahrung eingenorded und auf die Milchstraße ausgerichtet. Mit der zweiten Cam habe ich anschließend dieses und jenes fotografiert - also quasi einmal rundum und auch noch gut 1h Aufnahmen für ein Timelapse gemacht.
Nachdem die Nachführung zur Fotografie der Milchstraße eingerichtet war, habe ich mich um ein paar Aufnahmen vom Jupiter und Satur bemüht. Singleshots mit 1800mm Brennweite, plus Crop in der Bearbeitung. Gewinnt man keinen Preis mit, aber auch mit "normaler" Fotosausrüstung machbar und erkennbar was es sein soll.
Bei den späteren "Rundumschüssen" kann man auf den Einzelaufnahmen sehr gut die Plejaden, die Andromedagalaxie und den überaus hellen Jupiter gut erkennen. Außerdem fällt auf mindestens zwei Aufnahmen das s.g. Airglow auf.
So habe ich mich am späten Abend auf den Weg gemacht und wollte mit ein wenig Glück vllt. schon Sternschnuppen erwischen, war aber vorangig an Fotos von der Milchstraße interessiert.Spot wie so oft, oberhalb von Groß Berkel.
Nach wenigen Minuten der Intervallaufnahme mit Nachführung (BLZ je 3 Min) schoss ein heller Bolide von Ost nach West über den Himmel, sodaß ich kurzzeitig meinen eigenen Schatten von diesem Licht sehen konnte. Kur darauf unterbrach ich meine Intervallaufnahme, die Neugier diesen Boliden erwischt zu haben war doch sehr groß. Die BLZ dieser Aufnahme stoppte ich bei 83 Sek, f4 und ISO 640 (wegen der eigentlich 3 minütig geplanten BLZ). Mit einer eigentlichen ISO von 2000-3200 wäre die Lichtspur wesentlich heller und länger ausgefallen, aber auch so war es schon beeindruckend.
Anschließend setzte ich die Intervallaufnahme fort und nach insgesamt knapp 2h habe ich nochmal in alle Himmelsrichtungen fotografiert.
Am Ende habe ich eine Aufnahme Milchstraße auf 2 separat belichteten Ausschnitten (Himmel und Boden) angefertigt. Der Himmel wurde insgesamt ca 12-14 Minuten belichetet, der Boden nur 3 Minuten. Der Unterschied zu den Einzelbelichtungen ist offensichtlich.
Am 01.09. sollte es ursprünglich der Herz und Seele Nebel werden. Orientiert hatte ich mich am offenen Doppelsternhaufen h und Chi Persei, denn leider wollte die Goto-Steuerung nicht so wie ich wollte, also hab ich manuell justiert, lag aber irgendwie dennoch daneben, sodaß am Ende zwar die offenen Sternhaufen h und Chi Persei oder nach dem "New General Catalogue" (NGC) NGC 869 und NGC 884 drauf zu sehen waren, aber eben keiner der beiden Nebel bei 300mm.
BLZ 34x300 Sek bei f5.6; 300mm an Nikon D5300a, ISO 800, 1000 und 1600, Nachführung AZEQ5
Da ich am 01.09. leider daneben lag sollte es der 02.09. richten. Die Einrichtung ging zum Glück schnell von der Hand, zwei erste Testaufnahmen zeigten dann auch das gewünschte Objekt des Abends, ABER der Fokuspunkt lag falsch, die Sterne waren leider nicht scharf abgebildet und so waren am Ende die 35 Aufnahmen mit 360Sek BLZ für die Katz. Tjaaaa... die ein oder andere Kontrolle wäre evtl. noch wichtig gewesen - OK - Haken dran, ein anderes Mal dann halt, wenn ich mit "Herz und Seele" dabei bin.
Am 04.09. dann ein anderes Motiv, was ich mir von der Höhe über dem lichtverschmutzten Hameln schon mal angeschaut hatte. Das begehrte Motiv sollte an diesem Abend die Dreiecksgalaxie, Dreiecksnebel oder auch Triangelgalaxie M33 sein.
Helligkeit ca mag 5.7; Entfernung ca 2,7 Mio LJ zur Erde, Durchmesser ca 30.000 LJ, mit geschätzten 40 Milliarden Sternen - die goto-Steuerung brachte mich zwar in die Nähe, aber nicht auf den Punkt, also wieder mal etwas händische Feinjustierung notwendig.
BLZ 22x300 Sek Lights, 5 Darks, ISO1000 mit f6 bei 400mm + Beschnitt/Crop
Da die längeren Zeiten und Serien nun auch immer nur ein Motiv zeigen, habe ich mit der normalen, also nicht astromodifizierten Nikon mal gut 2h für ein Startrails und Ausschnitt Milchstraße aus dem Garten Aufnahmen gemacht.
Diese und weitere Fotos im Bereich Astrofotografie, findet Ihr wie immer auch auf meiner Homepage!
Da der Kern allerdings sehr hell ist (im Vergleich zur Scheibe und den Staubbändern), sind verschiedene Belichtungsreihen notwendig, damit das Motiv mittig nicht zu stark ausbrennt, aber auch ein paar Details erkennbar werden.
Zur Dämmerung habe ich meine Ausrüstung im Garten aufgebaut - eine echte Erleichterung, wenn man die Ausrüstung von mehreren Kilo nicht 3 Etagen und gut 500m zum Parkplatz schleppen muss. Ausrichtung gen Nord, Einnorden auf den Polarstern, zur Abwechslung mal nur ein "1 Star Alignment" und schauen was der Autoguider so hinbekommt.
Info zur Andromedagalaxie M31: Entfernung zur Erde rund 2,5 Mio Lichtjahre (LJ); Ausbreitung/Radius 110.000 LJ; Anzahl Sterne in der Galaxie rund 1 Billion, Helligkeit Mag 3,44, ganzjährig auf der Nordhalbkugel sichtbar, Begleitgalaxien M32 und NGC 205
BLZ bei f5.6 und 300mm (Nikon D5300a an Tamron 150-600mm)
9 x 240 Sek ISO320
9 x 180 Sek ISO640
6 x 240 Sek ISO640
5 x 120 Sek ISO640
6 x 240 Sek ISO800
Gesamt BLZ also insgesamt 121 Min mit unterschiedlichen ISO Werten. Stacking in DSS, bearbeitet in Fitswork und Feintuning abschließend in LR.
Das wird voraussichtlich nicht das letzte Mal gewesen sein, das ich M31 fotografiere. Mehr Licht sammeln für mehr Details usw. usw.
Hier das fertige Astrofoto der Andromedagalaxie M31
Mit einer zweiten Cam (nicht astromodifiziert) habe ich mit der Nachführung Omegon LX2 bei 16mm auf die Milchstraße angesetzt, zumindest den Teil der fast senkrecht über dem Garten sichtbar war. Auch hier ist ein Summenbild aus vielen Einzelaufnahmen von je 50 Sek bei ISO 2000 (in der Hoffnung ein paar Perseiden Schnuppen mit einzufangen) entstanden.
Mein Objekt der Begierde war, neben ein paar Aufnahmen der Milchstraße, die Antares Region oder auch Rho Ophiuchi Region im Sternbild Skorpion. Ich habe mir schon einige andere Aufnahmen dieser Region angeschaut und hoffte natürlich diese bunte Farbenpracht auch halbwegs einfangen zu können, auch wenn es dafür in unseren Breiten wohl auch schon wieder zu spät ist - recherchierter, bester Zeitpunkt Mitte Mai.
Diese Nebelregion steht sehr tief über dem Horizont und bietet auch nicht unbedingt die besten Möglichkeiten, um sie ohne Filter zu fotografieren, aber wie heisst es so schön? Versuch macht bekanntlich kluch....
Ich hatte durch meine letzten stormchasing Runden einen schönen Spot am Haarstrang, mit Blick über den Möhnesee gefunden und wollte hier mein Glück versuchen. Gegen 22 Uhr war ich am Spot und habe meine Ausrüstung bei noch guter Sicht aufgebaut. Die astromodifizierte Cam auf der AZ EQ5 mit Ausrichtung auf die Antares Region und M4, die normale Nikon mit 35mm und der Omegon auf den unteren Teil der Milchstraße - zwischendurch hier und dort noch eine Aufnahme von der Milchstraße mit 11mm und anschließend die Serie mit 35 mm (nachgeführt) - die untere Aufnahme des Milchstraßenausschnitts wurde über Astrometry.net beschriftet.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der Guiding-Cam konnte ich ab ca 00:30 Uhr meine Serie auf Antares starten. Insgesamt knapp 2h habe ich auf die Antares Region laufen lassen und habe ab ca. 03:00 Uhr alles zusammen gepackt.
Gegen 04:00 Uhr war ich wieder zu Hause in Hamm und auch froh endlich ins Bett zu kommen. Das Ergebnis war am Ende zwar ok, aber doch ein wenig ernüchternd. Die Lichtverschmutzung über den Hügeln des Sauerlandes war doch stärker als angenommen oder auf den Lichtverschmutzungskarten recherchiert. Vllt lässt sich diese Region im kommenden Jahr aus Kroatien ja nochmal fotografieren.
Ich hab dieses Wochenende bei Dina in Hameln verbracht und so sind wir zusammen mit Ihren Kindern an diesem Abend noch zu KFC nach Bad Nenndorf gefahren.
Der Rückweg bot sich für einen kurzen Fotostop am Deister regelrecht an und wir haben gut 30 - 45 Min ein paar wenige Fotos vom Sternenhimmel gemacht.
Eigentlich eher Aufnahmen für ein paar kleine Tests, wie z.B. Stacking von Milchstraßenfotos mit der astromodifizierten Nikon D5300a und Singleshots (Langzeitbelichtungen) hier und da. In der anschließenden Bearbeitung der Rohdaten besteht noch Verbesserungspotential.
Wir haben also mit Ihrem Rollator einen kleinen Ausflug gemacht und ein kleines Picknick, an einem der Höxter umgebenden Seen, bevor ich Dina wieder ins KH bringen musste und mich auf dem Weg nach Hause nochmal mit den Sternen beschäftigen wollte.Dazu habe ich mir zwischen Beverungen und Trendelburg einen Spot herausgesucht und angefahren, nachdem ich noch ein paar Aufnahmen der untergehenden Sonne mitnehmen konnte.
Etwas nördlich von Trendelburg habe ich mich auf den Randstreifen eines Feldes gestellt und mit beiden Kameras den Sternenhimmel fotografiert. Mit der einen Kamera sollten am Ende Startrails und ein kleines Zeitraffervideo, ein s.g. Timelapse entstehen, mit der anderen ein paar Singleshot Aufnahmen oder auch gestackte Aufnahmen zur Astrofotografie bzw. des Sternenhimmels und der Milchstraße.
Zum Glück war es nicht sonderlich kalt, sodaß ich mit meinen Schlappen am Fuß auch nicht so schnell gefroren habe. Nachdem nun alles soweit im Kasten war, bin ich bei Diemelstadt auf die A44 gen Heimat gefahren.
Diese und weitere Fotos aus dem Bereich Astrofotografie findet Ihr wie immer auch auf meiner Homepage.
